☆ Where does the world go to – and consciousness…

Vorherzusagen, wohin die Welt sich entwickelt, war noch nie möglich.

Auf einer bestimmten Ebene meine ich allerdings eine Tendenz ins Negative zu beobachten. Mehr Kontrolle, mehr Lenkung, mehr Gewalt, weniger Liberalismus, weniger Individualismus, weniger Meinungsdiversität. Dabei genügt ein Blick auf die Geschichte der Menschheit, um zu erkennen, dass das Sein des Menschen nicht erst heute wahnsinnig-verrückt ist. Wie sonst ist zu erklären, dass es zu Beginn des 20. Jahrhunderts nicht nur zwei absolut überflüssige Weltkriege gegeben hat, sondern auch, dass Regierungen ihre eigenen Bürger, Millionen in ihrer Anzahl, in Russland, Deutschland, China oder der Türkei (Liste kann fortgesetzt werden) getötet haben? Gibt es dafür auch nur eine einzige valide Begründung?

Die Hölle der Gewalt wurde von uns Menschen geschaffen. Mir ist kein anderes Tier bekannt, das derart Schreckliches verübt.

Ja, wir bleiben weiterhin Tiere, manchmal geradezu bestialische. Auch dann, wenn wir typischerweise elegant gelernt mit Besteck die Nahrungsaufnahme betreiben und uns schick modern bekleiden, um dem Nacktsein zu entweichen.

Gleichzeitig gibt es für mich auch eine andere Strömung. Es ist die Entwicklung hin zu einer größeren Gruppe an „awakened people“. Ich meine zu sehen, dass es immer mehr Menschen gibt, die achtsamer und bewusster das Leben meistern und es zunehmend schaffen, zwischen zwei Gedanken einen Raum zu lassen, in die Reflexion zu gehen, das Vorgekaute nicht wiederzugeben und, anders formuliert, aus der Herde der Schafe zu treten.

Consciousness mag das funkelnde Wort dafür sein.

Klingt so, als würde ich den Zustand stets leben. Nein, das tue ich nicht, auch ich habe nur ab und an helle Punkte, und mein persönliches Umfeld kann das bezeugen. Gerade in meiner aktuellen Heimat München, im Zug des Business Lebens, der To-Do-Listen uswuswusw fällt mir ein bewusstes Sein nicht immer leicht. Ungeduld & sonstige Aspekte meines Egos zeigen sich. Klar, da bin ich schon mal hirnverbrannt doof, unfreundlich, grob und schaffe menschliche Wunden.

Wohin entwickelt sich die Welt?Der große Teil der aktuellen politischen und wirtschaftlichen Führungspersönlichkeiten schafft es, für zig Millionen von Menschen (oder sind es gar Milliarden?) Leid zu schaffen. Ich glaube, es liegt daran, dass die Menschen, die das Führungszepter gerade in der Hand haben, schlichtweg in einem Dauerzustand des Unconsciousness leben. Sie identifizieren sich zu 100% mit ihren eigenen Gedanken. Gefährlich, sehr sogar, denn Macht hat schon immer dazu geführt, dass selbst die spirituellsten Meister einen Ego Booster erfahren.

Für mich steht die Menschheit (erneut) an einem Wegscheid: Wir haben die Chance, dass wir „large-scaled“ erwachen, damit eine neue Form der Humanität, des Zusammenseins auf der Basis anderer Regeln, erzeugen und dem „arising of the new“ freudig entgegen leuchten, auch, wenn es in seiner konkreten Skizzierung heute noch unbekannt ist.

Gleichzeitig könnte das weltweite Unbewusstsein, das auch in unverhältnismäßigem Regierungshandeln jeglicher Form münden mag, derart schwer wiegen, dass wir Menschen dunklen Zeiten entgegenblicken, weil wir erst weiter leiden müssen, bis wir wieder zu einem Wandel bereit sind.

Das Leiden wird auch jetzt wieder selbst verursacht sein.

Ich glaube, es ist auf individueller Ebene nicht anders als auf der kollektiven Stufe: Erst durch den Schmerz oder durch eine Reihe an wertvollen Erfahrungen kann ein Transformation, eine Weiterentwicklung der eigenen Persönlichkeit bzw. der Menschheit, erfolgen.

Ach, wie gerne würde ich jetzt einen Blick in eine wahrhaftige Glaskugel des Okkultismus werfen, um schon heute zu erfahren, was morgen sein wird.

Hat jemand eine für mich?

☆ Love – and attachment…

Liebe und Attachment mögen sich auf den ersten Blick gleichen und doch sind sie zwei völlig unterschiedliche Paar Stiefel.

Attachment liegt dann vor, wenn wir uns wünschen, dass unser Partner morgen und übermorgen und auch noch danach mit uns zusammen sein möchte. Auf den ersten Blick kann dies eine wunderbare Vorstellung sein, doch zugleich mag sich dahinter die Idee verstecken, den Partner besitzen zu wollen. Der andere Mensch ist aber ein eigenständiges Wesen, dessen Gefühle ebenfalls einem ständigen Wandel unterliegen. Wer weiß auch schon, was morgen tatsächlich ist? Ich jedenfalls nicht und würde auch für meine Emotionen nicht jede Hand ins Feuer legen.

Letztlich bedeutet Attachment aber vor allem eins: gedanklich nicht im hier und jetzt, sondern in einem fernen Moment der Zukunft zu stecken. Wenn ich allerdings nicht im jetzt lebe, dann könnte daraus auch der Schluss gezogen werden, emotional nicht vollumfänglich präsent zu sein, also auch nicht „jetzt“ 100% zu lieben.

Die Sache mit dem Attachment bleibt auch für mich weiter eine große Aufgabe. Erst heute hatte ich von jemandem Abschied genommen ohne zu wissen, ob, und wenn ja wann, ein Wiedersehen möglich ist. Dieser Schmerz hat mir Tränen in die Augen gebracht. Zum einen natürlich ob des Glücks, denn das ist auch dabei, überhaupt jemanden auch morgen sehen zu wollen, aber eben auch wegen des Attachments.

Ich brauchte ein bisschen, bis zu dem Moment des jetzigen Niederschreibens, um zu begreifen, was wirklich dahinter stecken mag.

Mit der Liebe ist es wahrscheinlich so wie mit einem Fall aus hoher Höhe: es geht immer weiter und weiter, ohne Ende in Sicht. Das Verschmelzen mit dem anderen Menschen beginnt, bis der Zustand der Auflösung des eigenen Seins eintritt. Völlig irre, einzigartig und wirklich wunderbar.

Surrender – ich mag diesen englischen Ausdruck dafür sehr. Für den Moment, denn in Wahrheit haben wir alle nicht mehr als diesen einen Moment.

☆ Love – and the touch within sisters…

Berührung ist essenziell für uns Menschen, denn die haptische Verbindung kreiert ein Wunderwerk für unsere Sinne. Das ist auch der Grund, weshalb es sich so gut anfühlt ein Baby zu halten oder eine Katze  zu streicheln. Ich glaube, wir könnten uns alle viel öfters berühren. 

Dabei gibt es für mich zwei Arten an Kontakt: den sexuellen und den sinnlichen. Aus dem letzten kann der erste werden, muss es aber nicht, denn, wie erwähnt, ist Sex für mich in seiner Bedeutung durch die Tabuisierung missverstanden. Bereits eine rein sinnliche Berührung entfaltet ein ganzes Bündel an Empfindungen, die für sich genommen für perfekte Momente sorgen. 

Dabei kann eine sinnliche Berührung darin bestehen, ganz bewusst die Teetasse zu den Lippen zu führen und zu spüren, welche Sensationen bei diesem doch sonst üblicherweise so alltäglichen Griff wahrgenommen werden können. 

Wenn ich Gegenstände abzeichne, die an sich als langweilig eingestuft werden könnten (wie etwa einen prall gefüllten Fruchtkorb) mache ich genau das auf visueller Ebene. Ich frage mich in welchem Bereich das Tageslicht einfällt, wo es Schattenvariationen gibt, welche verschiedenen Rottöne zu sehen sind … ich taste mich mit Neugierde voran, entdecke und spiele mit meinen Sinnen. 

Mit dieser aufmerksamen Neugierde können aus üblichen Berührungen zwischen zwei Menschen kleine Wunderwerke entstehen. Dazu bedarf es meines Erachtens nach nicht das andere Geschlecht. Im Gegenteil: ich glaube, dass wir alle davon sogar profitieren würden, wenn gleichgeschlechtliche Menschen ihre Hürden der Berührung ablegen würden. Gerade Frauen, so meine persönliche Erfahrung, genießen Haptik. Bereits ein in den Arm halten vermittelt Geborgenheit, Sicherheit und Liebe. Es ist einzigartig, wenn das Haar gebürstet wird oder der Rücken sanft gestreichelt.

Wenn wir Frauen das untereinander öfters praktizieren würden, vielleicht als ein sinnliches Sisterhood, dann glaube ich würden sich viele Bereiche entspannen. Zum einen wäre es eine Bereicherung, weil sich weniger Bedürftigkeit zeigen könnte. Durch das Miteinander auch auf körperlicher Ebene werden Empfindlichkeiten gestillt, die sonst vielleicht dazu führen könnten, sich voreilig in einen one night stand zu stürzen oder an den eigenen Partner Erwartungen zu richten, die dieser nicht erfüllen kann/ muss. 

Würden wir Frauen uns den sinnlichen Austausch sogar mit mehr Nacktheit erlauben, könnte diese weiter an Normalität gewinnen. Die Akzeptanz der eigenen Körperform könnte gesteigert werden, weil wir alle doch in unserer individuellen Imperfektion gerade so wunderbar perfekt sind. Wir müssten das nur öfters sehen – wie etwa sich selbst in den Augen der anderen.

☆ Du bist Liebe

Zu Lieben sollte wie der regelmäßige Herzschlag von uns sein, etwas was in uns fest verankert ist. Wir sind darauf trainiert, die Liebe an jemanden zu adressieren. Dabei könnte Liebe auch ein Grundzustand sein, der aus uns heraus quillt. Ein Zustand der allumfassend ist. Im Grunde geht es nicht darum, in jemanden verliebt zu sein, sondern ganz grundsätzlich verliebt zu sein. Verliebt in das Leben an sich, denn adressieren wir die Liebe einzig an jemanden, dann würde das bedeuten, dass unser Herzschlag aufhört, sollte die andere Person nicht mehr bei uns sein. Wir hätten damit die Liebe zerstört. Wir haben die Liebe im Laufe unserer Geschichte so zugespitzt, dass sie sich auf Einzelnes anstelle das grosse Ganze bezieht, damit wird der Fluss der Liebe aber unnötig beschnitten.In Wahrheit glaube ich, dass Liebe überall ist: im Sonnenuntergang genauso wie im Lächeln des Nachbarn, in der Nachricht des Patenkindes, der Umarmung einer Freundin, dem sanften Windhauch, in der Frische einer saftigen Orange, dem Wellengang des Ozeans…Du bist Liebe.

Let’s take the 14th of Feb as a friendly reminder.

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☆ Love – and religion…

Man könnte meinen, dass, wenn zwei Menschen sich einvernehmlich und mit Freude vereinigen, sie niemandem Schaden zufügen und beide glücklich dabei sind, die Sache die Gesellschaft nichts angeht. Dem ist aber nicht so. Sex ruft Regulierung von Außen, Besitztum, Auseinandersetzung, Neid und Eifersucht hervor. Dabei ist das Sexuelle nichts weiter als ein einfaches, biologisches Erlebnis, dem meines Erachtens nach nur irrtümlich derart viel Aufmerksamkeit beigemessen wird. Das einzig wirklich besondere dabei ist, dass auch damit nach und nach eine Transformation auf eine höhere Ebene, einem spirituellen Zustand, erzielt werden kann. Sex ist deshalb derart im Fokus, weil er tabuisiert wird und weil alles, was verboten ist, den Reiz besonders erhöht – es ist das Verlangen nach der verbotenen Frucht, mit Blick auf Eva und Adam.

Betrachtet man alle Religionen, dann haben sie gemein, dass sie sich gegen das sexuelle Ausleben stellen. Mir ist bislang keine Religion begegnet, die Sex nicht als verwerflich bezeichnet, was dazu führt, dass ein sexuelles Miteinander auch nicht vollends genossen werden kann. Ich kann mir auch vorstellen, dass dies ein Grund ist, warum es bei Orgasmen, die nichts anderes als der Verlust der Kontrolle und das Eintauchen in das Tierische sind, zu Problemen kommen mag. Dabei ist sexuelle Intimität nichts anderes als das Ausleben eines animalischen Triebs, den wir alle in uns tragen, denn wir sind Tiere.

Religionen sprechen sich vielleicht deshalb so stark gegen Sex aus, weil sie begriffen haben, dass es die für den Menschen schönste Sache ist. Sie erklärten den Sex zur Sünde und sorgten damit dafür, den Menschen unglücklich zu machen, denn wie kann jemand sexuelle Intimität genießen, wenn ihm zugleich eingetrichtert wird, wie schlecht sie doch sei. Schuldbewusstsein wird geschaffen und Angst kreiert.

Angst? Ja, denn nur mit Angst wird der Mensch beherrschbar. Wenn der Mensch kontrolliert werden soll, dann muss er in Angst versetzt werden. Eine Angst, die die Religion nutzt, ist unsere Angst vor dem Tod, die auf Unwissenheit beruht, denn keiner kann sagen, was nach dem Ableben passiert, weil bislang keiner je von dort zurückkehrt ist. Bei uns auf dem Dorf, in dem ich groß geworden bin, gab es diese Kirche. Als kleines Mädchen hat mich bereits das Abbild eines leidenden Menschen, der an ein Kreuz genagelt wurde, irritiert. Es tauchte nicht nur dort, sondern manchmal auch plötzlich am Wegesrand im Wald oder in der Bauernstube eines Nachbarn auf. Wie sollte ich das verstehen, ohne allein nicht bereits deswegen Angst zu bekommen? Die Geschichte von Himmel und Hölle mal ganz ausgeklammert. Und dann dieser Beichtstuhl – furchtbar, im wahrsten Sinne des Wortes wurde mit meiner Angst gespielt. Einschüchterungsversuche für ein Mehr an Gehorsam. Neben der Angst vor dem Tod haben es die Religionen aber auch geschafft, nicht nur die Angst vor der Zukunft (denn das ist der Tod), sondern auch Angst in der Gegenwart mit dem Slogan “Sex ist Sünde” zu verbreiten. Sex sei verwerflich, ein Grund für die Hölle blablabla – jede Religion hat hier ihre eigene Sprache gefunden.

Ist scam. Sex ist etwas, was als Geschenk vom Himmel betrachtet werden darf und den Tod, den gibt es in dieser Form meines Erachten nach nicht, denn wie soll jemals etwas in diesem Universum verschwinden? Das geht gar nicht. Wir sind nichts anderes als konzentrierte Energie. Vielleicht werden wir nach dem Ableben neu gemischt, eine andere Form annehmen, unser Sein wird wechseln, aber wir werden Bestand haben.

Ps: Wenn das Leben nicht ausgelebt wird, dann bleiben Sehnsüchte und Begierden, Wünsche und all das. Das Problem dabei ist, dass diese unterdrückt werden und damit die Person dann selbst beherrschen, denn alles Unterdrückte hält an dem Menschen fest, so dass dieser niemals frei davon werden kann – auch nicht von dem sexuellen Verlangen.

☆ Über die erste Berührung…

Die erste Berührung ist die wichtigste. Dabei ist es egal, an welcher Stelle sie erfolgt: es kann sich um eine Umarmung, einen Händedruck oder auch um einen Wangenkuss handeln. Sie kann Anzeichen über die Tiefe des späteren, intimeren Austausch enthalten. Darüber, wie bewusst der Kontakt erfolgt. Bewusstsein kreiert Sinnlichkeit, die so weit gehen kann, dass selbst die Berührung des bloßen Ohrläppchens Magie bedeuten kann.

☆ Love – and our yoni…

Vor kurzem hatte ich in meinem Freundeskreis eine Frage zur Yoni. Es war eine im Grunde simple Frage, bei der es Google auch getan hätte. Mir war aber nach einem menschlichen Austausch dazu. Interessanterweise kam als Antwort im Gruppenchat rein gar nichts außer Schweigen zurück. Es scheint, als hätte der verkehrte Begriff “Schamlippen” immer noch seine Berechtigung. Dabei kann von Scham keine Rede sein, denn es handelt sich um das mit schönste Organ der Welt. Doch nicht nur das, unsere Yoni ist vor allem das göttliche Tor zum Universum.

In meinen Augen gibt es eine Sache, die ein guter Liebhaber (Liebhaber ist für mich der eigene Freund, der Ehemann oder eben der im Moment relevante Partner/ jeder wie er mag) im Umgang mit uns Frauen unbedingt wissen muss – das Verständnis unserer Yoni. Ich glaube, dass das Wissen dazu leider noch nicht ausreichend weitergereicht (geschweige denn ausreichend in der westlichen Welt erforscht) wurde.

Wenn Männer eine Sache zur sexuellen Intimität mit Frauen wissen müssen, dann ist es meines Erachtens nach die Kenntnis, dass zunächst ein langsames sich vorarbeiten bis zum Zentrum der weiblichen Energie notwendig ist. Unsere Yoni ist keine Tür, die man aufstößt, wenn Man(n) möchte.

Nein, sie hat heiligen Charakter und das Eintreten darf einem Fest gleichen, zu dem Einlass gewährt wird, wenn das Schloss sich ab dem Moment der Bereitschaft von selbst öffnet. Bis dahin ist Geduld angesagt. Nur dann kann von einem einverständlichen Tanz mit dem Potential hinauf ins Göttliche gesprochen werden.

☆ Love – forced marriage & the power of seduction…

Dieses junge Mädchen hat noch nicht einmal ihren 15. Geburtstag gefeiert und hält schon ihr Baby in Armen. Sie steht symbolisch für Millionen von Ehefrauen im Teenager Alter. Getroffen im Amazonas von Peru, der moslemischen Insel Lombok, in den Höhen des Himalaya, der karibische Küste Kolumbiens, in einem abgeschiedenen Dorf Armeniens und auf so manchem anderen Fleck dieser Erde ebenfalls. Es ist egal wo, weil es ständig täglich passiert. 

Warum werden Frauen mit dem Eintritt in die Pubertät zwangsverheiratet? Sicherlich gibt es einen Blumenstrauß an Gründen: jung bedeutet lernfähig und anpassungsfähig, die Ursprungsfamilie hat ein Mitglied weniger zu ernähren, „auf was warten?“ – um ein paar Aspekte zu nennen.

Eine wesentliche weitere Begründung ist in meinen Augen aber auch die „Attraktivität einer Jungfrau“. Ganz klar ein ebenfalls absolut überlebtes Idiotenkonzept, dem der folgende Gedankengang zugrunde liegen mag: 

Wird die junge Frau direkt ihrem Gatten übertragen, ist typischerweise er der einzige, mit dem sie jemals verkehrt (verkehren muss). Sie wird – unter normalen Umständen – keine andere Intimität als die mit dem ihr zugewiesenem Ehemann erleben. Es ist ein leichtes, sich vorzustellen, was passieren kann, wenn ein „Gehen“ und „Nein sagen“ nicht vorstellbar erscheint. So ergeht es Millionen von Frauen. Kurz rausgezommt und angedacht: Es wird Leid und Schmerz kreiert und mit dieser Energie werden Kinder gezeugt und auf die Welt gebracht. Wie gesund kann das sein? 

Diese junge Frau wird Sexualität und die Freuden, die sie bringen kann, regelmäßig nicht erfahren und oft wird sie geradezu im Keim erstickt (man denke bereits an die optische Erscheinung mancher Frauen in bestimmten, extrem religiös geführten Ländern). Klar, der Zwangsgatte kann ein „Guter“ sein, der ihren eigenen Willen und ihre eigenen Wünsche respektiert. Das gibt es sicher, doch glaube ich eher in der Minderheit, denn, machen wir uns nichts vor, es geht um nicht kontrollierte Machtausübung im Bett. Da wird der Mensch schnell speziell. 

Ich glaube, ein wesentlicher Grund für die Zwangsheirat junger Frauen ist genau das: der Frau wird von vornherein die Möglichkeit der eigenen Sexualität genommen. Diese ist eine starke Energie, die zu Eigensinn und einem eigenen Willen führen kann. Einmal gekostet, mag sie den weiblichen Kosmos verändern. Einmal erfahren, zeigt sie der Frau, welche Macht sie über den Mann auch haben kann. Das mag dem anderen Geschlecht Angst machen, denn die maskuline Energie, sein Fleisch, ist in dieser Hinsicht schwach. Ein Grund für mich, warum es die Jahrtausend lange Unterdrückung der Frau auch geben mag: ihr wird dadurch die (sexuelle) Macht über den Mann genommen. 

Das fügt sich für mich auch in das häufig anzutreffende Bild der westlichen Frau. Es gibt wenige Frauen, die in ihrer vollen sexuellen Energie, ihrer weiblichen Blüte, stehen, denn auch das ist nach wie vor gesellschaftlich nicht gewünscht. Im Gegenteil, mein Gefühl ist, dass wir im Westen sogar dabei sind, den Zustand der absoluten Geschlechterlosigkeit anzustreben. Bedauerlich, denn ich glaube, dass diese, meiner Meinung nach natürliche Stärke der Frau, auch dazu führen kann, dem Mann auf Augenhöhe begegnen zu können.

☆ Love – and sex… 

Ich hatte mich vor kurzem mit einem sehr guten Freund ausgetauscht. Er meinte, abgekürzt formuliert, es sei egal, wer unter ihm liege, Sexpartner seien austauschbar. Diese Betrachtung von Sex kann ich nicht teilen. 

Das Gespräch hat mich angeregt, mehr darüber nachzudenken. Sex ist weiterhin ein gesellschaftliches Tabuthema. Bedauerlicherweise wie ich finde, denn ein jeder einzelner von uns ist durch die sexuelle Energie, das Verschmelzen von Frau und Mann, entstanden. Es ist die Grundenergie unserer Existenz, so dass es mir nicht einleuchtet, warum das Sex Narrativ einem derart dunklen Schatten unterworfen wird. Auch wieder eine Massenpsychose. 

Ich verstehe das vor allem auch deshalb nicht, weil alles Verbotene doch seinen besonderen Reiz ausübt, der Mensch dann gerade eine ganz spezielle Freude daran entdeckt und Dinge vielleicht aus dem natürlichen Fluss nimmt. Komplexitäten beginnen dann erst recht. 

Zurück zum Themen. Ich bin zu drei verschiedenen Formen der sexuellen Intimität gekommen: 

Zunächst gibt es die rein physische Ebene, einen Austausch auf der rein körperlichen Ebene. Das ist genau das, was bei Prostitution passiert. Mit einem Geldbetrag kann das Herz der anderen Person nicht gekauft werden. Der Effekt von Sex ist ein kleiner. Passiert auch in Zweckecken. Die gibt es, groß bekannt, weiterhin vermehrt in Indien. Aber nicht nur dort. Der jeweilige Körper folgt den Regeln der Gesellschaft und vereint sich auch nach diesen. Eine besondere Tiefe der Verbindung kann hier nicht erreicht werden. 

Als eine weitere Stufe gibt es für mich den Sex, der auch die psychologische Ebene, das Herz, die Gefühle, den Geist, umfasst. Hier ist die Intimität von Verliebtsein durchtränkt und die sexuelle Aktivität berührt tiefere Ebenen. Das sind die klassischen Liebesheiraten. Auch, wenn jetzt die Nörgler gleich aufschreien werden, aber, wenn langjährige Ehen den Sex zu einer reinen wiederkehrenden Pflichtübung verkommen lassen, degradieren sie sich und fallen auf die rein physische Ebene zurück. Emotionale Kontinuität ist denknotwendig aber auch schwer zu erreichen, denn unsere Psyche ist instabil. Wo die Lösung liegt? Ein anderes Thema. 

Als dritte Ebene des Sex zwischen zwei Menschen gibt es meiner Meinung nach die spirituelle Vereinigung. Bingo – Königsdisziplin! Der ein oder andere Leser mag nun geneigt sein, gelangweilt die Augen zu verdrehen. Ich glaube aber, dass dies einzig daran liegen mag, dass diese Erfahrung für ihn noch aussteht. Als Paar auf einer spirituellen Ebene zusammenzukommen, und sei es auch nur ein einziges Mal, fühlt sich so an, als wäre man auf unendliche Zeit eins geworden. Das Gefühl an Vollkommenheit durchtränkt jede einzelne Zelle und führt zum Vergessen von Zeit, Ort und den sonstigen weltlichen Ordnungskriterien. Die Seelen der beiden Menschen kommen für einen Moment zusammen und es findet ein Auflösen des eigenen Egos statt. Eine absolute, vollumfassende Erfahrung mit dem Göttlichen. 

☆ Love – also one of those things

Ein Garant für Leid, nicht nur, wenn ihr hinterher gerannt wird, sondern auch dann, wenn versucht wird, ihr zu entkommen. Zugleich ist die Liebe das Schönste, was es gibt auf dieser Welt, denn nur sie ermöglicht ein Verschmelzen mit dem Göttlichen.