☆ Love – and sex… 

Ich hatte mich vor kurzem mit einem sehr guten Freund ausgetauscht. Er meinte, abgekürzt formuliert, es sei egal, wer unter ihm liege, Sexpartner seien austauschbar. Diese Betrachtung von Sex kann ich nicht teilen. 

Das Gespräch hat mich angeregt, mehr darüber nachzudenken. Sex ist weiterhin ein gesellschaftliches Tabuthema. Bedauerlicherweise wie ich finde, denn ein jeder einzelner von uns ist durch die sexuelle Energie, das Verschmelzen von Frau und Mann, entstanden. Es ist die Grundenergie unserer Existenz, so dass es mir nicht einleuchtet, warum das Sex Narrativ einem derart dunklen Schatten unterworfen wird. Auch wieder eine Massenpsychose. 

Ich verstehe das vor allem auch deshalb nicht, weil alles Verbotene doch seinen besonderen Reiz ausübt, der Mensch dann gerade eine ganz spezielle Freude daran entdeckt und Dinge vielleicht aus dem natürlichen Fluss nimmt. Komplexitäten beginnen dann erst recht. 

Zurück zum Themen. Ich bin zu drei verschiedenen Formen der sexuellen Intimität gekommen: 

Zunächst gibt es die rein physische Ebene, einen Austausch auf der rein körperlichen Ebene. Das ist genau das, was bei Prostitution passiert. Mit einem Geldbetrag kann das Herz der anderen Person nicht gekauft werden. Der Effekt von Sex ist ein kleiner. Passiert auch in Zweckecken. Die gibt es, groß bekannt, weiterhin vermehrt in Indien. Aber nicht nur dort. Der jeweilige Körper folgt den Regeln der Gesellschaft und vereint sich auch nach diesen. Eine besondere Tiefe der Verbindung kann hier nicht erreicht werden. 

Als eine weitere Stufe gibt es für mich den Sex, der auch die psychologische Ebene, das Herz, die Gefühle, den Geist, umfasst. Hier ist die Intimität von Verliebtsein durchtränkt und die sexuelle Aktivität berührt tiefere Ebenen. Das sind die klassischen Liebesheiraten. Auch, wenn jetzt die Nörgler gleich aufschreien werden, aber, wenn langjährige Ehen den Sex zu einer reinen wiederkehrenden Pflichtübung verkommen lassen, degradieren sie sich und fallen auf die rein physische Ebene zurück. Emotionale Kontinuität ist denknotwendig aber auch schwer zu erreichen, denn unsere Psyche ist instabil. Wo die Lösung liegt? Ein anderes Thema. 

Als dritte Ebene des Sex zwischen zwei Menschen gibt es meiner Meinung nach die spirituelle Vereinigung. Bingo – Königsdisziplin! Der ein oder andere Leser mag nun geneigt sein, gelangweilt die Augen zu verdrehen. Ich glaube aber, dass dies einzig daran liegen mag, dass diese Erfahrung für ihn noch aussteht. Als Paar auf einer spirituellen Ebene zusammenzukommen, und sei es auch nur ein einziges Mal, fühlt sich so an, als wäre man auf unendliche Zeit eins geworden. Das Gefühl an Vollkommenheit durchtränkt jede einzelne Zelle und führt zum Vergessen von Zeit, Ort und den sonstigen weltlichen Ordnungskriterien. Die Seelen der beiden Menschen kommen für einen Moment zusammen und es findet ein Auflösen des eigenen Egos statt. Eine absolute, vollumfassende Erfahrung mit dem Göttlichen. 

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