☆ Eine Geschichte aus China von vor 2500 Jahren und was diese uns über das “Heute” lehren kann.

Gedankenimpuls – Eine Geschichte, die sich vor mehr als 2500 Jahren in China ereignete:

Lao-tse galt bereits als ein angesehener weiser Mann, als ihn der Kaiser von China demütig bat, Leiter seines obersten Gerichtshofs zu werden, um die Gesetze des Landes auszulegen. Lao-tse versuchte vergeblich, den Kaiser davon zu überzeugen, dass er nicht der richtige Mann für dieses „System“ sei. Der Kaiser ließ jedoch nicht locker. So kam es, dass Lao-tse seinen ersten Gerichtsfall bekam. Es wurde ein Dieb gebracht, der den reichsten Mann der Stadt um die Hälfte seines Vermögens beraubt hatte. Nachdem Lao-tse beiden zuhörte, entschied er, dass der Dieb und der reiche Mann jeweils für sechs Monate ins Gefängnis gehen sollten. Der reiche Mann verstand daraufhin die Welt nicht mehr, woraufhin Lao-tse nur sagte: „Du hast so viel Geld angehäuft. So viele Menschen sind arm und du häufst gleichzeitig so viel Geld an. Wozu? Es ist deine Gier, die diese Diebe hervorbringt. Du bist dafür verantwortlich. Das erste Verbrechen war deins.“ Der reiche Mann rannte sofort zum Kaiser und rief aus: „Lao-tse will mich verhaften lassen. Morgen bist du dran. Wenn du dich retten willst, musst du diesen Mann heraus werfen. Er ist gefährlich! Was er sagt, ist richtig: ich kann es nachvollziehen – aber damit wird er uns alle vernichten!“ Der Kaiser antwortete: „Wenn dieser Reiche kriminell ist, dann bin ich der größte Kriminelle im ganzen Land und komme sicher auch bald ins Gefängnis!“. Also entließ der Kaiser Lao-tse, der daraufhin erwiderte: „Ich habe dir gesagt, dass ich nicht der richtige Mann dafür bin. In Wahrheit sind eure Gesellschaft, eure Gesetze und eure Verfassung nicht richtig. Du brauchst falsche Leute, um dieses ganze falsche System in Gang zu halten“.

Diese Geschichte hat mich seit meinem Jura Studium begleitet und gibt mir auch heute noch zu denken: Die Institutionen, die wir einst gerufen haben, um das Chaos unter den Menschen zu verhindern, sind heute so mächtig geworden, dass sie uns die Freiheit, uns weiterzuentwickeln (damit meine ich die persönliche Weiterentwicklung und nur hiervon spreche ich hier: raus aus dem Angstmodus hinüber zum Bereich der Eigenverantwortung), nur bedingt geben.

Warum? Der Grund ist einfach: wären wir in der Lage zu wachsen (siehe Definition oben) würden wir höchstwahrscheinlich wache und bewusste Individuen werden. Dann würden all diese Institutionen vielleicht (Präsident, Regierungen, Päpste blablabla) nicht mehr gebraucht werden. Sie würden dann nicht nur ihr Amt, sondern auch ihre Macht, Führungsposition, Priesteramt blablabla verlieren.

Einen Kampf an dieser Stelle zu führen ist allerdings sinnbefreit: es gibt zu viel Macht, Armeen und Geld – hier anzusetzen könnte bedeutet, bereits im Vorfeld verloren zu haben.

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